Tour de France: Zwischen Millionen und Mindestlohn.

22. Juli 2025 | 08:50 Uhr

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Zwischen Millionen und Mindestlohn: Die Gehälter der Tour de France-Stars im Vergleich

Wenn die Tour de France im Sommer Frankreich in ein gelb getränktes Radsportfieber versetzt, geht es nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern auch um bares Geld. Die besten Fahrer der Welt verdienen Millionen – doch was verdient eigentlich eine Frau, die dieselbe Strecke fahren würde? Der Blick auf die Gehälter offenbart eine enorme Schieflage im Profiradsport.

Die Topverdiener der Tour de France

An der Spitze des Pelotons fährt vor allem einer: Tadej Pogačar. Der zweifache Toursieger aus Slowenien verdient laut Schätzungen rund 8,3 Millionen Euro pro Jahr¹ – damit ist er der bestbezahlte Radprofi der Welt. Dahinter folgen Remco Evenepoel mit etwa 5 Millionen Euro², Primož Roglič mit 4,5 Millionen³ und Jonas Vingegaard, der Gewinner der letzten beiden Tour-Ausgaben, mit rund 4 Millionen Euro⁴. Auch Alleskönner Mathieu van der Poel verdient in dieser Größenordnung.

Hinzu kommen lukrative Prämien: Allein ein Etappensieg bei der Tour de France bringt 11.000 Euro ein⁵, der Gesamtsieg immerhin 500.000 Euro – was bei vielen Fahrern allerdings in die Teamkasse fließt.

Was verdienen die Frauen?

Derweil steigt im Juli auch die Tour de France Femmes, die weibliche Ausgabe der legendären Rundfahrt. Zwar wächst deren Sichtbarkeit von Jahr zu Jahr – doch finanziell ist die Realität eine andere.

Das Preisgeld der Frauen-Tour beträgt 250.000 Euro⁶ – also gerade einmal ein Zehntel des Männerbetrags. Die Siegerin erhält 50.000 Euro, eine Etappensiegerin rund 4.000 Euro⁷. Zum Vergleich: Der letzte Mann im Gesamtklassement der Tour de France erhält mehr Preisgeld als die Etappensiegerin bei den Frauen.

Noch deutlicher wird der Unterschied beim Jahresgehalt: Während bei den Männern viele Fahrer sechs- bis siebenstellige Beträge verdienen, liegt das durchschnittliche Gehalt im Frauenpeloton meist bei 40.000 bis 80.000 Euro⁸. Die wenigen Topverdienerinnen – etwa Lotte Kopecky oder Annemiek van Vleuten – sollen bis zu 800.000 Euro jährlich erhalten⁹. Doch das bleibt die Ausnahme.

Immerhin hat sich etwas getan: Der Weltverband UCI hat Mindestlöhne eingeführt. So verdienen Fahrerinnen in WorldTour-Teams ab 2025 mindestens 52.000 Euro jährlich¹⁰, mit steigender Tendenz. Doch verglichen mit der Realität der Männer bleibt das ein Tropfen auf den heißen Asphalt.

Ein Sport – zwei Welten

Obwohl Frauenrennen wie die Tour de France Femmes in Qualität, Spannung und Zuschauerinteresse deutlich zulegen, hinkt die Bezahlung hinterher. Sponsoring, TV-Rechte und mediale Aufmerksamkeit konzentrieren sich weiterhin auf das Männergeschäft. Das spiegelt sich nicht nur in den Gehältern, sondern auch in der Infrastruktur und Förderung wider.

Fazit

Die Tour de France ist mehr als ein Radrennen – sie ist ein Spiegel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Realitäten. Während sich die Männerelite über Millionengehälter freuen darf, kämpfen viele Frauen noch um faire Bezahlung. Doch die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: zumindest bewegt sich etwas in die richtige Richtung.

Quellen:
1. https://www.domestiquecycling.com/en/top-10-highest-paid-professional-cyclists-in-2025
2. https://www.granfondoguide.com/Contents/IndexFull/8245/top-ten-highest-paid-professional-cyclists-in-2025
3. https://en.brujulabike.com/best-paid-cyclists
4. https://www.domestiquecycling.com/en/top-10-highest-paid-professional-cyclists-in-2025
5. https://www.tntsports.co.uk/cycling/tour-de-france/2025/prize-money-yellow-jersey-stage-wins-tadej-pogacar_sto23202833/story.shtml
6. https://en.wikipedia.org/wiki/2024_Tour_de_France_Femmes
7. https://www.bicycling.com/tour-de-france/a61926522/tour-de-france-vs-tour-de-france-femmes-gender-pay-gap
8. https://velo.outsideonline.com/road/road-racing/new-survey-shows-widening-salary-gap-in-womens-cycling
9. https://www.reddit.com/r/peloton/comments/1ihc2ty/millionaires_and_minimum_wage_inside_the_new
10. https://escapecollective.com/womens-salaries-are-on-the-rise-but-not-for-all

Deine Takeaways

* großes Paygap zwischen den Geschlechtern
* teilweise verdienen Männer das ZEHNFACHE
* Mindestlohn bei den Frauen wurde eingeführt
* Interesse am Frauenradsport steigt

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