Vuelta-Finale in Madrid durch Proteste gefährdet?

10. September 2025 | 14:28 Uhr

Die Vuelta a España steht vor Herausforderungen: Proteste pro-palästinensischer Demonstranten haben die 16. Etappe der Rundfahrt beeinträchtigt und zu einer Verkürzung um acht Kilometer geführt. Renndirektor Javier Guillén betonte jedoch, dass die Veranstaltung wie geplant bis Madrid fortgesetzt wird. Trotz der chaotischen Umstände, die auch Sicherheitsbedenken aufwerfen, bleibt die Hoffnung auf ein ungestörtes Finale in der spanischen Hauptstadt bestehen.

Die Vuelta a España 2025 sieht sich mit erheblichen Störungen konfrontiert, nachdem pro-palästinensische Proteste während der 16. Etappe zu einer Verkürzung des Rennens führten. Renndirektor Javier Guillén äußerte sich auf einer Pressekonferenz und stellte klar, dass es keinen Plan B für die Fortsetzung des Rennens gibt. „Es gibt keinen Plan B“, so Guillén, der die Bedeutung des Sports als verbindendes Element betonte.

Die Proteste, die sich in den letzten Tagen häuften, führten dazu, dass rund 1000 Demonstranten sich an der Ziellinie versammelten, was die Rennleitung zwang, die Etappe um acht Kilometer zu verkürzen. Dies geschah, nachdem eine Gruppe von etwa 150 Demonstranten die Straße blockierte und ein Baum gefällt wurde, um den Weg freizumachen. Trotz dieser Störungen konnte Egan Bernal von Ineos Grenadiers die verkürzte Etappe gewinnen, was jedoch im Schatten der Proteste stand.

Guillén räumte ein, dass die Ereignisse in Gaza „schrecklich“ seien und die Demonstranten ein Recht auf Protest hätten. Dennoch wies er darauf hin, dass die Blockade der Etappen sowohl sportlich als auch rechtlich nicht zulässig sei. „Wir möchten unsere Ablehnung gegenüber dem, was wir heute erlebt haben, zum Ausdruck bringen“, erklärte er.

Die Vuelta endet traditionell in Madrid, und trotz der aktuellen Situation bleibt die Hoffnung auf ein ungestörtes Finale bestehen. Guillén wies Gerüchte zurück, wonach das Finale aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt werden könnte. „Wir unternehmen enorme Anstrengungen, um das Rennen am Laufen zu halten“, betonte er.

Die Vuelta-Direktion plant, die verbleibenden Etappen fortzusetzen, und hofft auf eine Zusammenarbeit mit den Behörden, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten. „Wir wollen unseren Raum schützen“, so Guillén abschließend.

Hintergrund:
Die Vuelta a España wird in diesem Jahr zum Ziel politischer Proteste, die sich gegen die militärische Unterstützung Israels richten. Spanien zählt zu den europäischen Staaten, die sich öffentlich für einen Waffenstillstand im Gazastreifen ausgesprochen haben. Gleichzeitig wird kritisiert, dass internationale Sportveranstaltungen – wie auch die Vuelta – keine klare Position zum Nahost-Konflikt beziehen.

Auslöser für die Proteste war unter anderem der Startort der 16. Etappe: Diese sollte ursprünglich in einem Industriepark stattfinden, in dem auch Rüstungsunternehmen ansässig sind – darunter Firmen, die Komponenten für militärische Ausrüstung mit Israel-Bezug liefern. Aktivistengruppen werfen der Vuelta daher vor, sich indirekt an der „Normalisierung von Gewalt“ zu beteiligen. Die Kombination aus symbolträchtigem Ort und internationaler Medienpräsenz führte zu einem gezielten Protestaufruf mit hoher Beteiligung.

Die Etappe wurde schließlich gekürzt, um Eskalationen zu vermeiden – ein drastischer Eingriff in den Ablauf eines WorldTour-Rennens.

Deine Takeaways

- Proteste stören die Vuelta a España. 🚴‍♂️
- 1000 Demonstranten blockierten die 16. Etappe.
- Finale in Madrid bleibt trotz Chaos geplant.

Infos zur Vuelta
Webseite der Spanienrundfahrt

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